„Momentum entsteht nicht allein durch Ziele. Es entsteht durch entschlossenes Handeln – auch in unsicheren Zeiten.“
Die Energiewende ist keine Zukunftsvision mehr – sie findet bereits statt: in Offshore-Windparks, die gebaut werden, in CCS-Projekten mit finalen Investitionsentscheidungen, in Unternehmen, die ihre Betriebsmodelle auf kohlenstoffärmere Prozesse umstellen.
Führungskräfte und Stakeholder stellen längst nicht mehr die Frage „Warum?“, sondern:
„Wie?“
Wie lässt sich Fortschritt in einem risikobehafteten, sich rasant wandelnden Umfeld beschleunigen? Wie sichern wir Finanzierung, Glaubwürdigkeit und Skalierung – ohne Resilienz zu gefährden?
Für Unternehmen mit echten Net-Zero-Ambitionen ist jetzt der Wendepunkt. Es geht nicht mehr nur um Klimaziele, sondern darum, Assurance strategisch zu nutzen – zur Stärkung der Resilienz, zur Wertschöpfung und zur Beschleunigung der Transformation.
Aus meiner Arbeit mit Energieunternehmen ist klar: Wer wirklich Fortschritt erzielt, ist nicht nur ambitioniert – sondern managt Risiken ebenso konsequent wie Ziele. Genau hier spielt Assurance eine Schlüsselrolle.
Das Risiko hinter der Chance
Die Investitionen in die Energiewende sind riesig – ebenso die Risiken.
Ob erneuerbare Energien oder Nuklearinnovationen: Unternehmen stehen vor
- ständig wechselnden Regulierungen
- intensivem Druck von Investoren und Versicherern
- komplexen, mehrstufigen Lieferketten
- wachsender Erwartung nach Integrität statt bloßer Absicht
Eine LRQA-Umfrage zeigt: Nur 21 % der Unternehmen fühlen sich sicher genug, ihre Fortschritte glaubwürdig zu berichten. Die größten Hindernisse? Risiko und Komplexität – genau dafür ist Assurance gemacht.
Besonders deutlich wird: Regulierung ist kein Hintergrundrauschen mehr – sie ist ein bewegliches Ziel. Unternehmen kämpfen mit nationalen Vorgaben, freiwilligen Standards und zunehmenden Offenlegungspflichten. Ohne tiefes Verständnis dieser Dynamiken und strukturiertes Risikomanagement ist kein Fortschritt mit Sicherheit möglich.
Ein konkretes Beispiel: Ein Unternehmen, das Windkraftanlagen in mehreren Märkten installiert, muss mit unterschiedlichen Genehmigungsfristen, Emissionsvorgaben, lokalen Anforderungen und Arbeitsstandards jonglieren. Versteckte Risiken werden oft erst bei Verzögerungen oder Kostensteigerungen sichtbar.
Assurance stabilisiert. Sie hilft, Risiken systematisch zu erkennen, zu bewerten und zu steuern – von Compliance über Leistung bis hin zu Umwelt- und Sozialauswirkungen. Darüber hinaus ermöglicht Assurance Szenarienplanung: Unternehmen können widerstandsfähige Betriebsmodelle entwickeln – nicht nur zur Schadensbegrenzung, sondern um in Unsicherheit mit Klarheit zu handeln.
Warum risikobasierte Strategie Momentum erzeugt
„Assurance ist kein Bremsklotz – sie ist ein Katalysator.“
Wer Risiken versteht, kann schneller handeln. Das klingt widersprüchlich – doch genau das zeigen unsere Kunden immer wieder: Mit integrierter Assurance sichern sich Unternehmen Finanzierung, Vertrauen und Skalierbarkeit.
Beispiel Offshore-Wind: Einer der kapitalintensivsten Sektoren. Investoren erwarten heute belastbare Due Diligence, transparente Lieferketten und verlässliche Verifizierung. Ohne diese Sicherheiten: Projektstillstand. Mit ihnen: beschleunigter Fortschritt.
Assurance ermöglicht Momentum nicht durch Eliminierung von Unsicherheit – sondern durch intelligentes Risikomanagement. Zudem stärkt sie Agilität: Wer über strukturierte Governance und verlässliche Daten verfügt, passt sich schneller an. Das wird zunehmend zum Wettbewerbsvorteil.
Bei innovativen Technologien wie Small Modular Reactors (SMRs) ist regulatorischer Druck hoch, Projektpläne ändern sich oft. Wird Governance direkt in die Entwicklung integriert, lassen sich Nacharbeiten vermeiden, Genehmigungen beschleunigen und Investoren überzeugen.
Auch in der Solarenergie – wo „Time to Market“ entscheidend ist – gilt: Frühzeitige Compliance und Lieferantensorgfalt reduzieren Verzögerungen, verbessern Beziehungen und stärken die Wirtschaftlichkeit.
Glaubwürdigkeit als Skalierungsfaktor
Einen starken Hebel sehen wir aktuell in der Verwendung von Assurance zur Vertrauensbildung. Managementsysteme entwickeln sich weiter: Weg von isolierten Frameworks hin zu integrierten Systemen mit Klima- und Nachhaltigkeitsfokus.
Druck kommt von der Regulierung: Normen wie ISO 9001 und ISO 14001 integrieren inzwischen Klimaaspekte. Neue Standards wie die kommende ISO 14060 (Net-Zero-Framework, 2026/27) oder ISO 42001 (für KI-Managementsysteme) adressieren neue Herausforderungen wie z. B. den Energieverbrauch durch KI. Diese Integration ist essenziell – denn mit CSRD und CSDDD werden strukturierte Governance und glaubwürdige Daten zur regulatorischen Pflicht.
Assurance liefert Struktur – von Beratung und Audits über Zertifizierung bis zur Verifizierung.
Zertifizierungen bestätigen die Integrität von Managementsystemen. Verifizierungen sichern die Richtigkeit spezifischer Angaben – ob Emissionsdaten, Produkt-Footprints oder Lieferantenberichte.
Assurance reicht weiter: Sie bildet die Grundlage für Site-Inspections, Konformitätsprüfungen, Lebenszyklusanalysen und Governance-Audits – und gibt Stakeholdern Vertrauen: Fortschritt ist geplant, risikogemanagt und skalierbar.
Finanzielle Vorteile: Zunehmend wird Assurance auch zur Voraussetzung für Förderungen, Klimafinanzierungen und Steuervergünstigungen. Unternehmen, die ihre Maßnahmen verifizieren lassen, haben messbare Vorteile bei der Mittelvergabe.
Glaubwürdigkeit schafft auch interne Klarheit: Unstimmigkeiten zwischen Abteilungen bremsen Projekte – doch verifizierte Daten und klare Governance machen Entscheidungen schneller und zielgerichteter.
Investitionsausschüsse entscheiden mit Vertrauen.
Beschaffung weiß, was zu priorisieren ist.
Technik-Teams handeln sicher.
Glaubwürdigkeit wird zur Währung – und Assurance ist der Beleg für Führung statt bloßer Einhaltung.
Der Supply-Chain-Multiplikator
„Momentum ist fragil, wenn es auf unbelegten Versprechen ruht.“
Ein oft unterschätzter Faktor für Momentum: die Lieferkette.
Die Energiewende basiert auf komplexen Netzwerken – viele Zulieferer befinden sich selbst erst auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Doch: Mangelnde Fähigkeiten oder ESG-Lücken bei Zulieferern verzögern Projekte.
Daher erweitern Unternehmen ihre Assurance-Initiativen zunehmend auf die gesamte Lieferkette. Dazu gehören z. B.:
- Audits von Fertigungsstätten
- Verifizierung von Emissionsangaben
- Soziale Prüfungen
- Bewertung nach individuellen ESG-Kriterien
Die Botschaft ist klar: Transparenz reicht nicht – es braucht verifizierbare Sicherheit.
Nicht nur bei Technik, Umwelt und Qualität, sondern auch bei sozialen und digitalen Risiken.
Gerade bei spezialisierten Komponenten mit langen Vorlaufzeiten (z. B. in Wind, Wasserstoff oder Solar) kann ein einziger fehlerhafter Teil Wochen kosten. In der Nuklearindustrie führt unzureichend verifizierte Lieferantendaten schnell zu regulatorischen Bedenken.
Assurance entlang der Lieferkette entscheidet über Erfolg oder Verzögerung.
Fazit: Fortschritt durch Vertrauen
Die Energiewende ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit – aber auch eine Gelegenheit, Zusammenarbeit und Geschäftsmodelle neu zu denken.
Ziele sind wichtig. Doch allein erzeugen sie kein Momentum.
Dieses entsteht durch Vertrauen –
→ in unsicheren Zeiten zu handeln,
→ kritische Prüfungen zu bestehen,
→ und erfolgreiche Lösungen zu skalieren.
Dieses Vertrauen schafft Assurance.
Und für all jene, die die Energiezukunft aktiv mitgestalten wollen, ist das vielleicht unser stärkstes Werkzeug.