Die weltweite Pandemie hat direkt oder indirekt zum Wandel in den globalen Lebensmittellieferketten geführt. Das bestrifft Veränderungen der ehemals optimierten und effizienten Lieferantenbeziehungen und große Fluktuationen in einst stabilen Belegschaften.
Mithilfe unabhängiger Zertifizierungen von Managementsystemen für Lebensmittelsicherheit (FSMS) kann jeder dieser Problembereiche für Unternehmen innerhalb der Lebensmittellieferkette erfolgreich angegangen werden.
In Zeiten des Wandels weisen zuverlässige Verfahren und Prozesse Unternehmen den Weg. Eine unabhängige Zertifizierung dieser Systeme und Verfahren ermöglicht es Unternehmen, den Anforderungen von Lieferanten, Mitarbeitern und Verbrauchern zu entsprechen. Die FSMS-Zertifizierung bewertet auch die Fähigkeit eines FSMS, Risiken zu erkennen und zu beseitigen.
Durch die Pandemie haben sich Art und Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmter Risiken verändert. Der Mangel an Material und Personal in der Lieferkette zwingt die Unternehmen auch dazu, bekannte Risiken auf ganz neue Weise zu betrachten.
Diese Unterbrechungen der Lieferkette machen sich global bemerkbar, insbesondere im Bereich der Lebensmittelherstellung. Langjährige Lieferanten sind nicht mehr verlässlich, da sie oft keinen Zugang zu Rohstoffen haben oder ihre Mitarbeiter abwandern. Diese existenzielle Bedrohung für Unternehmen erfordert, dass sie neue Lieferanten und Materialien finden und in neuen Märkten tätig werden.
Als Zertifizierungsstelle für Lebensmittel müssen wir in der Lage sein, die Wirksamkeit von FSMS zu bewerten, um diese und andere potenzielle Veränderungen in den Lieferketten der Lebensmittelindustrie zu bewältigen, die im derzeitigen Umfeld plötzlich und ohne Vorwarnung eintreten können. Zu den wichtigsten Fragen, die zu stellen sind, gehören:
- Wie solide sind die Beschaffungs- und Risikobewertungsprozesse des Unternehmens?
- Inwiefern bergen neue Liefergebiete neue Gefahren (z. B. Mykotoxine)?
- Wie wirksam sind die Lebensmittelsicherheitskontrollen eines neuen Lieferanten?
Prozesse, die vor der Pandemie eingeführt wurden, um diese und andere Überlegungen zu berücksichtigen, reichen möglicherweise nicht mehr aus - dies ist eine große Herausforderung für die Unternehmen der Lebensmittelindustrie und die mit der Gewährleistung beauftragten Personen.
Die Unterbrechung der Lieferkette ist jedoch nicht die einzige Herausforderung, der sich die Lebensmittelindustrie aufgrund der Pandemie stellen muss. Auch die so genannte "Große Resignation" - der anhaltende Wirtschaftstrend, der dazu führt, dass Arbeitnehmer massenhaft freiwillig ihren Arbeitsplatz aufgeben - trägt wesentlich dazu bei.
In der Lebensmittelindustrie hat eine große Zahl unbesetzter Stellen zu einer erheblichen Verringerung des Produktionsvolumens geführt. Während sich die Unternehmen bemühen, freie Stellen zu besetzen, indem sie ihre Einstellungsbemühungen verstärken, hat dies Druck auf die Prozesse ausgeübt, die die Kompetenz der Mitarbeiter bewerten und sicherstellen sollen.
Als Zertifizierungsstelle für Lebensmittelsicherheit müssen wir auch die Wirksamkeit von FSMS zur Bewältigung dieser Veränderungen und der damit verbundenen Risiken bewerten. Zu den wichtigsten Fragen, die zu stellen sind, gehören:
- Hat die Organisation institutionelles Wissen verloren?
- Besteht ein Bedarf an einem besseren Wissensmanagement oder an dokumentierten Informationen?
- Können die Einführungen und Schulungen zur Lebensmittelsicherheit mit der Nachfrage Schritt halten?
- Werden Auftragnehmer eingesetzt, um Lücken zu schließen?
Die Fähigkeit, einen beispiellosen Wandel erfolgreich zu bewältigen, wird ein entscheidender Faktor in der globalen Lebensmittelversorgungskette von morgen sein. Das rasche und konstante Tempo des Wandels und die Ungewissheit in dieser Lieferkette machen robuste und transparente Systeme und Prozesse immer wichtiger. Zertifizierungsstellen können Organisationen dabei helfen, ihre Risiken zu bewältigen und sich auf Chancen zu konzentrieren.