Was 2012 in der niederländischen Schienenfahrzeugindustrie begann, hat großes Potenzial für andere Branchen und Länder. Als der niederländische Infrastrukturbetreiber ProRail die Safety Culture Ladder (SCL) gemeinsam mit seinen Vertragspartnern entwickelte, hatte er triftige Gründe: Der Arbeitsschutz im Schienenverkehr war mit seinen technischen und organisatorischen Maßnahmen an deutliche Grenzen gestoßen. Mit dem neuen Prüfschema wollte ProRail daher die bestehenden Arbeitsschutznormen und Prüflisten wie ISO 45001 (damals OHSAS 18001), das niederländische VCA-Zertifikat (Sicherheit, Gesundheit, Umwelt-Checkliste für Subunternehmer) und SCC (Sicherheits-Certifikat-Contraktoren) ergänzen. Seither hat sie erfolgreich zur Entwicklung des Sicherheitsbewusstseins in der Schienenbranche sowie anderen sicherheitsrelevanten Sektoren beigetragen und setzt sich zunehmend auch in anderen Bereichen durch.
Durchweg positives Feedback deutscher Unternehmen
Für deutsche Unternehmen war die Auflage ihres niederländischen Kunden TenneT anfangs der einzige Anreiz für die SCL-Zertifizierung. Doch nach Einführung der SCL war das Feedback stets positiv, die Begeisterung nahm zu. Dank der Zertifizierung stieg das Arbeitsschutzbewusstsein, und die Unfallraten sanken deutlich. So auch bei der Regensburger Bauunternehmung Ferdinand Tausendpfund (FT): Gleich im ersten Jahr nach der SCL-Zertifizierung konnte FT seine Unfälle um 80 Prozent verringern.
Safety Culture Ladder ist eine gute Ergänzung
Die gängigen Arbeitsschutznormen haben weiterhin eine wichtige Funktion, doch die Safety Culture Ladder mit ihrem verhaltensbasierten Ansatz ist dazu eine wertvolle Ergänzung. Dank der Safety Culture Ladder sinken die Unfallzahlen an Stellen, an denen die klassischen Standards an Grenzen stoßen. Zugleich steigen das Arbeitsschutzbewusstsein und das kollegiale Miteinander, sowohl in den Betrieben als auch innerhalb der Branchen.